Gipspositiv-Erstellung
Nach der Erstellung des Gipsnegativs wird dieses mit Gipsbrei befüllt. Aus orthopädietechnischer Sicht ist der Vorgang allerdings noch ein wenig komplexer:
Der errechnete mechanische Drehpunkt auf Kniehöhe und der mechanische Drehpunkt auf Knöchelhöhe werden bereits bei der Gipsnegativ-Erstellung markiert. Die Übertragung der Drehpunkte erfolgt in zwei Schritten: vom Bein auf das Gipsnegativmodell und vom Gipsnegativmodell auf das Gipspositivmodell.
Bei der Erstellung des Gipspositivs dienen diese Markierungen dazu, die Gipsjustierachsen zu platzieren. Diese sollten parallel zum Boden und zueinander und im 90°-Winkel zur Bewegungsrichtung platziert werden. Sie dienen als Platzhalter für die Grundträger. Aus dem medialen und lateralen Drehpunkt resultiert dann die Achsposition des Köchels und des Knies. Im späteren Verlauf des Orthesenbaues werden sich an diesen Positionen die Orthesengelenke befinden.
Jeder Schritt in der Vorbereitung hat bereits Auswirkungen auf die fertige Orthese. Je präziser die Drehpunkte übertragen und die Gipsjustierachsen platziert werden, desto genauer ist das spätere Ergebnis.
Letzte Aktualisierung: 12.10.2018